Artikel
Ausgabe 7/2012
Die Lange Nacht des Pinot Noir
Es ist immer wieder ein schönes Spiel, hochrangige deutsche und französische Burgunder im verdeckten Vergleich zu verkosten. Dabei muss es nicht immer darum gehen, wer die besten Weine erzeugt, sondern darum, zu erfahren, worin die Unterschiede liegen. Notizen von Stephan Reinhardt. Alle Fotos von Jon Wyand in: B. Nanson: «The Finest Wines of Burgundy», Aurum 2012.
Ausgabe 7/2012
«Ahrwein des Jahres»Deutschlands teure Spätburgunder
Es kann nicht nur an der guten bis zuweilen exzellenten Qualität der Weine liegen, sondern muss mit den atemberaubenden, aber kostspieligen Steil- und Terrassenlagen, der per Natur begrenzten Menge und dem regionalen Patriotismus zu tun haben, dass die auf mineralreichen Schieferböden wachsenden Spät- und Frühburgunder des Ahrtals trotz hoher Preise reissenden Absatz erfahren.
Ausgabe 7/2012
St. Laurent 2009Grosse Jahrgänge kann er nicht
So ganz überzeugt hat mich die Sorte – bei aller Sympathie, wohlgemerkt – selten. Sie ist schwierig, weil dünnhäutig im Anbau und hat ihre besten Weine oft in jenen Jahren hervorgebracht, in denen die Winzer der Verzweiflung nahe waren. 2009 gehört nicht zu den tränenreichen Jahrgängen, es passte irgendwie alles. Für die Winzer. Aber nicht für die Laurenzitraube. Die verlangt Opfer wie sonst nur wenige Rebsorten. Mengenmässig, aber auch in der Zuckergradation. Weniger ist hier oft mehr. Das 2009er Jahr war dem St. Laurent womöglich zu generös. Und daher versagt er uns die Subtilität und Finesse, die er eigentlich beherrscht, wenn das Jahr Sonne und Wärme wohl dosiert.
Ausgabe 7/2012
Pinot Noir aus ÖsterreichFür Puristen (wenig) und Hedonisten (fast alles)
Zugegeben: Über Pinot Noir kann man endlos streiten. Puristen sagen, Pinot müsse tanzen, frisch, transparent und seidig (vor allem in den Tanninen!) sein, aber auch tief und komplex. Hedonisten bejahen Teil zwei der Aussage, meinen aber, auch Pinot dürfe Fleisch, Dichte, Körper und Tannin auffahren. Österreich bedient beide Lager. Die Hedonisten jedoch weit generöser als die Puristen, zumindest in einem Jahr wie 2009. Doch damit macht man es sich zu einfach. Karl Fritsch etwa hat seinen Pinot vom Wagram ebenfalls 2009 gelesen. Dennoch ist er in puncto Charme, Finesse und Eleganz unerreicht. Die Puristen aber dürfen sich an der umstrittenen, da gnadenlos asketischen Reserve von Kollwenz abarbeiten. Notizen von Stephan Reinhardt.
Ausgabe 6/2012
Geheimtipp BeaujolaisDas Beaujolais war über lange Jahre eine Weinregion im freien Fall. Von Stefan Krimm.
Ausgabe 6/2012
Puriri EstateEine Art Cheval Blanc aus Neuseeland
Lorenc Dudas von der Weinresidenz in Düsseldorf hat mir neulich ein kleines Weinpaket zur Probe zugesandt und um meine Meinung gebeten. Von den drei Weinen des Puriri Estate hat mich einer überwältigt: Pope 2008, einer der feinsten Clarets, die ich ausserhalb Bordeaux verkostet habe.
Ausgabe 6/2012
Clos Cristal in Saumur- ChampignyÜber einen so ungewöhnlich wie legendär gewachsenen Rotwein von der Loire berichtet Stefan Krimm.